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Josef Anton Franz Xaver Ludwig Freiherr von Karg-Bebenburg zeigte als junger Burgherr wenig Gefallen an der halb verfallenen Burg Trausnitz. Im dazugehörenden Sparnecker Schloss fühlte er sich beengt und von allen Seiten eingeschlossen. So erbaute er 1800 das Neue Schloss. Das längliche Viereck mit großen Räumen und Sälen machte einen mächtigen Eindruck. Mit der Ökonomie hatte er anscheinend wenig Freude, denn er verkaufte die Zehenthöfe Atzenhof und Bierlhof. Die Anwesen wurden zerteilt und viele Kleingütler haben sich angesiedelt.
Lange konnten sich die Trausnitzer an ihrem Burgherrn nicht erfreuen. 1809, mit nicht einmal 33 Jahren, raffte ihn der Typhus hinweg. Nachfolger wurde sein Sohn Philipp Marquard Theodor Sigmund Freiherr von Karg-Bebenburg. Er bekleidete in München, wo auch sein Lebensmittelpunkt war, die Stelle eines Polizeidirektors. Es kam zum Verkauf der Burg Trausnitz mit sämtlichen Rechten an die königliche Finanzverwaltung. Die restlichen Domicialien wurden an den Juden Säckl Arnstein veräußert. Die Gemeinde erwarb eine Hälfte von Schloss Karg-Bebenburg und nutzte es fortan als Schulgebäude.
Trausnitz kann auf eine über 300jährige Schultradition zurückblicken. Große Bedeutung erlangte Lehrer Erhard Bernhard, der 1882 nach Trausnitz kam. Er war maßgeblich am Kauf eines zusätzlichen Viertels des Schlossgutes beteiligt. Pfarrer Schütz war voll des Lobes für diesen kompetenten Mann. Als Zeichen großer Wertschätzung widmete ihm die Gemeinde eine Reliefplatte über der Eingangstür des Schulhauses. Eine weitere Anerkennung war die Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Trausnitz. Das zeigt die herausragende Bedeutung von Lehrer Bernhard für unser Dorf. 1963 endete die Ära des Schlossgutes als Schulhaus, da die Gemeinde einen neuen modernen Bau am Ortsrand errichtete.
Trausnitz erlebte nun mit dem Einzug einer Näherei in das alte Schulhaus einen äußerst positiven wirtschaftlichen Aufschwung. Erstmalig konnten die Frauen von Trausnitz im Dorf ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten. Leider ging mit der Verlagerung der Textilbranche dieser Erwerbszweig im Ort verloren. Geeignete Nachfolgenutzungen oder Investoren konnten nicht gefunden werden. So setzte der Leerstand dem Gebäude stark zu und es verfiel zusehens. Zuletzt trat die Gemeinde als Käufer und Besitzer auf. Letztendlich sah man in dem maroden, verfallenen Bauwerk keinen Sinn mehr zur Erhaltung und entschied sich für einen Abriss. Übrig geblieben von dem einst stattlichen, markanten Schulhaus ist das vor uns stehende Türgewände mit Wappenstein und Gedenktafel.
Uns Trausnitzern mit den nachfolgenden Generationen sowie den Besuchern und Gästen soll das Denkmal die Erinnerung wach halten über eine Epoche unserer reichhaltigen Geschichte.
Karl Lang -Quelle: Chronik von Trausnitz, Pfarrer Johann Baptist Schütz
Gemeinde Trausnitz
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